Leichtathletik
Fabelweltrekord beim Jedermann Zehnkampf der TSH
Der 26. Jedermann Zehnkampf der Turnerschaft Herzogenaurach 1861 fand dieses Jahr zum ersten Mal ohne den Rekordteilnehmer Philipp Struß statt, da dieser sich kurzfristig eine Erkältung eingehandelt hatte.
Angereist mit dem Weltmeistertitel in der Altersklasse M85 hatte er sich zum Ziel gesetzt, die Weltrekordmarke des Kanadiers Ted Rowan aus dem Jahr 2018 mit 5.732 Punkten zu brechen. Um die Rahmenbedingen dafür zu schaffen, musste die Turnerschaft einige Auflagen erfüllen, so organisierte man sich Hürden mit niedrigerer Höhe als die standardmäßig verfügbaren in Regensburg.
Der Einstieg in den Wettkampf gelang Willi Klaus mit 17,76 Sekunden über 100 m bestens, gefolgt von 3,39 m im Weitsprung, 8,57 m im Kugelstoß und 1,19 m im Hochsprung. Den ersten Wettkampftag beendete er mit 88,77 Sekunden über die 400 m Strecke. Mit diesen Ergebnissen lag er weit über Plan bei seiner Weltrekordjagd. Den zweiten Wettkampftag eröffnete er mit guten 19,88 Sekunden über 80 m Hürden, 19,42 m im Diskuswurf und herausragenden 2,00 m im Stabhochsprung, einem neuen Deutschen Rekord. Beim anschließenden Speerwurf wurde es spannend, denn hier startete Willi Klaus mit einem Fehlversuch. Jetzt begann das Zittern, da er bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Göteborg (Schweden) im August im Speer drei Fehlversuche hatte! Diesmal hielten seine Nerven aber stand, und er warf den Speer 18,49 m. Damit hatte Willi Klaus bereits die alte Weltrekordmarke vor dem abschließenden 1.500 m Lauf übertroffen! Zum Abschluss des Wettkampfes lief er die 1.500 m Strecke in 8:05,66 Minuten unter großem Applaus der anderen 80 angetreten Athleten. Bei seiner Schlussrunde lief das Lied „Now or never“ seines Lieblingssänger Elvis Presley, die letzten 100 m bildeten die anwesenden Zuschauer, Athleten und Wettkampfrichter ein Spalier bis zum Ziel. Mit insgesamt 6.401 Punkten pulverisierte der Athlet vom ESV Lok Potsdam den alten Weltrekord – jetzt ist er nicht nur Weltmeister, sondern auch Weltrekordhalter! Bei der abschließenden Siegerehrung sagte Willi Klaus, dass dies der beste Zehnkampf war, an dem er je teilgenommen hat – was für ein großes Lob für die Turnerschaft und ihre vielen Helfer!
Text: Manfred Schmidt
Bilder: Werner Meschede
v.l.Milla Rosenbaum, Martina Scuritti, Julianna Harrison und Felix Pastowski.
Next-Generation 10-Kampf
Die Mädels waren das erste Mal dabei, für Felix war bereits das 4. Mal. Von ihnen können wir noch Großes erwarten!
Juli 2023
100 Jahre Leichtathletik
Am 6. Mai 1923 trafen sich Mitglieder des
damaligen Turnvereins in der Gastwirtschaft der ehemaligen Brauerei Hubmann und
gründeten die Leichtathletikabteilung. Damals nannte man Leichtathleten auch
noch „Volksturner“ und es gab Disziplinen wie Steinstoß und den kombinierten
Hoch-Weitsprung.
Mit einem Sportnachmittag für die ganze Familie feierten am vergangenen Sonntag auf dem TSH-Gelände die Leichtathleten das 100-ährige Bestehen ihrer Abteilung. Jung und Alt konnte sich über Stabhochsprung, Hürdenlauf, Weitsprung, Hochsprung, Speer, Diskus und Kugelstoß informieren und unter der Anleitung erfahrener Athleten alle Disziplinen ausprobieren. Darüber hinaus gab es viele interessante Informationen rund um die Leichtathletik wie Weltrekorde, technische Entwicklungen und Spezialspikes. Von den vielen anwesenden nutzten weit über 100 Personen die Gelegenheit ihr Leichtathletiktalent auszutesten und nicht selten kam es zu amüsanten Duellen zwischen Eltern und jungen Familienmitgliedern.
Nach der Begrüßung durch den Abteilungsleiter Kai Bauer, der kurz auf die Geschichte der Abteilung einging und dem Grußwort des 2. Bürgermeisters Georg Halkias, der insbesondere die gute Zusammenarbeit zwischen Verein und Stadt hervorhob, wurde die Ausstellung zur Entwicklung der Abteilung in den vergangenen 100 Jahren offiziell eröffnet.
Die umfänglich Bild- und Textdokumentation wurde von der stellv. Abteilungsleiterin Kathrin Schmidt in mühevoller
Recherchearbeit erstellt und ist noch bis Ende dieses Jahrs im TSH-Gebäude zu sehen.
Neben der Geschichte der Abteilung werden vor allem Athletinnen/Athleten mit ihren herausragenden Leistungen auf internationaler, nationaler und bayerischer Ebene und Vereinsrekorde präsentiert.
Bürgermeister Georg Halkias ließ es sich nicht nehmen die Kugel selbst in die Hand zu nehmen, die er mit einem technisch sauberen Stoß über die 10 Meter Marke wuchtete. Mit einer Tombola für alle Teilnehmer bei der unter anderem kostenfreie Vereinsmitgliedschaften für ein Jahr gewonnen werden konnten, ging die Veranstaltung um 17:00 Uhr zur großen Zufriedenheit der Veranstalter zu Ende.
Abteilungsleitung: Kai Bauer, Philipp Struß und Kathrin Schmidt
Adresse
Adalbert-Stifter-Str. 50
91074 Herzogenaurach
Phone
09132 / 1054
leichtathletik@tsherzogenaurach.de