Interview mit Manni Schmidt
09 Aug
Interview mit Manni Schmidt
Nach 100 Tagen Vorstand Sport sein Resümee: Turnerschaft verbindet
Interview mit Manfred Schmidt, TSH Vorstand Sport, gewählt in der Jahreshauptversammlung im April 2022:
In der Leichtathletik kennt jeder seine Frau Andrea als langjährige Trainerin und nun ist Manfred Schmidt unser Vorstand „Sport“, den wir alle näher kennenlernen wollten.
Frage Gitti Daßler: Hallo Manni, jetzt bist du schon einige Monate Vorstand Sport bei der Turnerschaft – was ist dein erster Eindruck?
Antwort Manfred Schmidt: Was einem als erstes auffällt ist, dass die Turnerschaft ein sehr lebendiger Verein ist. Ich bin selbst auch schon über 25 Jahre Mitglied und habe in der Leichtathletikabteilung diverse Ämter begleitet, wie z.B. Wettkampfrichter, Trainer, Organisator, stellvertretender Abteilungsleiter etc. Daher habe ich natürlicherweise einen tiefen Einblick in diese Abteilung – die letzten Wochen und Monate haben mir erst die Augen dafür geöffnet, wie divers unser Verein tatsächlich ist.
GD: Was schätzt du an der Turnerschaft im Besonderen?
MS: Für mich ist die Turnerschaft ein sehr wichtiger Baustein zur Integration von Menschen jeglichen Alters oder Herkunft in unser schönes Herzogenaurach. Ich kann dies auch mit meiner persönlichen Erfahrung untermauern. Als ich 1991 mit meiner Familie von einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt nach Herzogenaurach kam, war Herzogenaurach praktisch nur meine Schlafstätte da ich berufsbedingt sehr viel in der Welt unterwegs war.
GD: Du meinst damit, dass du eigentlich ein Fremder in Herzogenaurach warst?
MS: Genau das! In den ersten Jahren hatte ich nur sehr wenige Kontakte in Herzogenaurach, bis meine drei Töchter nach und nach in die Turnerschaft eintraten – anfänglich beim Kinder Turnen und später bei der Leichtathletik. Die Leichtathletik Abteilung kam aktiv auf mich zu, ob ich nicht auch Aufgaben übernehmen wollte.
GD: Und wie hast du darauf reagiert?
MS: Ich übernahm sehr gerne meine ersten Aufgaben und damit begann meine „persönliche Integration“ in Herzogenaurach. Auf einmal kannte und grüßte ich immer mehr Menschen, wenn ich der Stadt unterwegs war.
GD: Gibt es etwas bei der Turnerschaft, dass du als „einzigartig“ empfindest?
MS: Ja, das gibt es ganz bestimmt! Wir haben in Herzogenaurach viele großartige Vereine, die alle hervorragende Arbeit leisten, aber es gibt nur einen Verein, der so viele unterschiedliche Abteilungen bzw. Interessen unter einem Dach verbindet.
GD: Was meinst du dabei im Speziellen? Kannst du dies ein bisschen näher erläutern?
MD: Die Turnerschaft bietet für Menschen jeglichen Alters eine ideale Anlaufstelle, um sich sportlich zu betätigen. Dies beginnt schon bei den Allerkleinsten mit dem Mutter-Kind Turnen wo die Kleinen sowohl Sport als auch Spiel in der Gemeinschaft erfahren. Besonders nach der langen Corona Pause ist das heute wichtiger denn je, dass unsere Kleinsten diese Erfahrungen machen können.
GD: Richtig, das ist der Einstieg für unsere Kleinsten – aber wie geht es dann weiter?
MS: Die etwas älteren Kinder haben die Möglichkeit ihre Fähigkeiten beim Kinderturnen weiter auszubauen. Daran anschließend sind die Abteilungen Leistungsturnen und Leichtathletik ideal geeignet eine „sportliche Grundausbildung“ für unser Kinder anzubieten.
GD: und was kommt nach der sogenannten „Grundausbildung“?
MS: da wird es richtig spannend: entweder man bleibt bei den Leistungsturnern oder Leichtathleten oder man wechselt je nach Interesse in eine der anderen zahlreichen Abteilungen wie z.B. Basketball, Handball, Laufsport, Tischtennis, Tennis, Triathlon oder Volleyball.
GD: Du meinst also, die Turnerschaft ist eine Art „Sport-Hopping“ wo man, ohne den Verein zu wechseln verschiedenste Sportarten ausprobieren und herausfinden kann was einem persönlich am besten gefällt?
MS: Ja genauso! Die meisten Sportler sind dann viele Jahre in „ihrer“ Abteilung aktiv tätig und oft übernehmen sie nach und nach auch wichtige Aufgaben in der Abteilung. Aber das ist noch nicht alles – wer sich persönlich fit halten möchte, der kann sich z.B. unserer Abteilung „Gesund und Fit“ anschließen und dort für sich persönlich mit Gleichgesinnten seinen Körper fit halten.
GD: Neben den diversen Abteilungen kann man bei der Turnerschaft ja auch noch andere Aktivitäten durchführen – kannst du einmal ein paar davon vorstellen?
MS: Wir bieten zum Beispiel schon seit vielen Jahren REHA Sport an. Die Mitglieder dieser sogenannten Herzsportgruppe hatten zumeist einen Herzinfarkt, Bypass- oder Herzklappenoperation oder einen Herzschrittmacher - das Alter spielt hier keine Rolle. Hier lernen Sie unter Aufsicht unseres Diplomsportlehrers Peter Müller wie sie durch Bewegung in der Gruppe stärker werden.
GD: So eine große Anlage wie die Turnerschaft sie hat, muss ja auch kontinuierlich gewartet werden.
MS: Dazu haben wir ein unser eigenes, hoch motiviertes „Kompetenz Team“ das auf ehrenamtlicher Basis unsere Anlage in Schuss hält – rüstige Rentnerinnen und Rentner sind dort jederzeit als neue Mitglieder willkommen!
GD: Man kann also sagen, die Turnerschaft ist nicht nur einzigartig darin so viele Sparten unter einem Dach zu haben, sondern sie ist auch einzigartig darin, dass man sich vom Mutter-Kind Turnen bis in hohe Alter sportlich, aber auch ehrenamtlich betätigen kann.
MS: Besser hätte ich es nicht sagen können! Was das Ganze noch abrundet ist unsere vereinseigene Gaststätte, die nicht nur bei unseren Mitgliedern außerordentlich beliebt ist. Wir haben die beste Pächterfamilie, die man sich nur wünschen kann. Wir werden dort schon seit Jahrzehnten mit besten Speisen und ausgezeichnetem Service verwöhnt.
GD: Vielen Dank für das Gespräch – möchtest du noch ein paar abschließende Worte sagen?
MS: Ich danke dir Gitti! Ich kann nur jedem Herzogenauracher und Neu-Herzogenauracher ans Herz legen sich unseren Verein einmal genau anzusehen – schaut einfach einmal auf unsere Homepage, es ist bestimmt für jeden von euch etwas dabei.